Wintersemester 2015/2016
What is this I'm holding up in front of you, Caroline?


RB: In der realen Welt bewege ich mich in Hierarchien und Verhältnissen welche auf vorgegebenen Parametern beruhen und welche von der mir vorangegangenen Zeit gezeichnet wurden.

NK: Bist du sicher, dass das nicht in der Zeit nach dir war? Das Sehvermögen bildet eine wichtige sensorische Grenze entlang einer multisensiblen Umgebung. Wer ist dann Caroline?

RB: Da in der Ecke liegt noch eine Hierarchie von Gestern. Du könntest das mal wegräumen. Wohin verschwindet jetzt diese vergessene Erinnerung?

NK: Die partielle Wahrnehmung eines Gegenstandes erlaubt einen spekulativen Rückschluss auf das Wesen des Ganzen.

RB: Verdreht man die Perspektive, endet man schnell am falschen Ende.

NK: Überspringen wir die Kunst lieber gleich?

RB: Es kommt drauf an, welche Rolle Bekanntes in der Definition von Neuem einnimmt. Und ob ich ein Wort dafür übrig habe, was ich in den Händen halte.

NK: Caroline hat oft keines. Sehen hilft bedingt.

#galeriederhfbk - Galerie der HFBK (WS15/16)
Roman Barkow & Nina Kuttler







VERGANGENE JAHRE





Wintersemester 2014/2015
Die Beobachtung der Beobachtung der Beobachtung oder to exhibit the exhibition


"Die Funktion der Kunst ist es, der Welt eine Möglichkeit anzubieten, sich selbst von ausgeschlossenen Möglichkeiten her zu beobachten."

(Elena Esposito: Glossar zu Nikolas Lumens Theorie sozialer Systeme: )


Die Beobachtung der Beobachtung der Beobachtung oder o exhibit the exhibition, versucht über das Wintersemester 2014/15 Themen in die Galerie der HfbK einzubringen, die sich mit der Praxis des Ausstellens beschäftigen. Es soll die Funktion und das Wesen des Ausstellens in Bezug auf den/die AusstellerIn, die Auszustellenden und den Ausstellungsraum untersucht werden.
Der erste Teil der Reihe to exhibit the exhibition will explizit künstlerische Arbeiten zeigen, die sich mit der Beobachtungsstrategie von künstlerischer Praxis und ihrer Anschlussfähigkeit durch Kontextualisierung in Ausstellungsräumen beschäftigen und sich insbesondere dadurch auszeichnen, dass erst durch ihr Ausstellen einen kommunikativer und künstlerischer Prozess losgetreten wird, der in der Regel als Kunstdiskurs dargestellt wird. Im Mittelpunkt steht die Beobachtung von künstlerischen Methoden, die sich mit dem Kontext ihrer eigenen Repräsentation auseinandersetzen. Wie können diese Praktiken der Beobachtung in einer Ausstellung sichtbar gemacht werden? Wie formuliert sich die Transformation von Kontexten, die ein Werk durchläuft, wenn es in den Kunstdiskurs einfließt? Dieser Prozess soll bewusst abgebildet und in der Ausstellung behandelt werden. Die Konstruktion einer Beobachtung von Information, die Kreation von vermeintlichen Wahrheiten und die Bildung eines 'blinden Flecks' in der Beobachtungspraxis liegen somit im Fokus. In wie weit haben sich diese Beziehungsgefüge verändert oder verfestigt? Gibt es neue oder andere Beobachtungsstrategien und wenn ja, welche Intentionen haben sie?
Die folgenden Ausstellungen sind gekennzeichnet durch ihre Dauer. Egal ob die Öffnungszeiten eines Museums oder die Zeit einer Sonderausstellung. Immer hat der Faktor Zeit eine wichtige Rolle im Ausstellungswesen. In dieser Zeitspanne fokussiert man sich " vom reinen Objektfeld auf den Akt der Präsentation", wodurch die Ausstellung "zu einem Ereignis, das ästhetische Objekte erst hervorbringt", wird. (Paolo Bianchi, Das "Medium Ausstellung" als experimentelle Probebühne) Durch das Ritualisieren einer Ausstellungspraxis werden Verhaltenserwartungen reproduziert und künstlerische Arbeit erst zu autopoietischen (Niklas Luhmann) Kunstwerken. Die Ausstellung wird 24 Stunden lang geöffnet sein und das Ritual des Eröffnens wird zu jeder Stunde neu angestoßen. 24 Gastrednerinnen und -redner aus dem Kunst- und Kulturbetrieb werden zu jeder vollen Stunde eine Einführung in das Thema und die Ausstellung bieten.
Der dritte Teilbereich der Reihe setzt sich nach dem Ausstellenden und dem Aussteller mit dem Gestaltungsraum/Dialograum auseinander. Die Ausstellung ist eine raumspezifische Auseinandersetzung damit, inwiefern die "Erweiterung von Räumen" und zugleich eine "Angleichung der Oberflächen und Anordnungen" entstehen kann, also wie "die zunehmende Austauschbarkeit von Orten als Bedingung moderner kapitalistischer Gesellschaften im Zusammenhang mit der Angleichung von Oberflächen diskutiert" wird. "Der Verlust unverwechselbarer Orte geht mit dem Verlust individueller Lebensgeschichten einher". (Anne Fleig, Oberflächen durchdenken)

Johannes Boscher & Tim Geissler





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Studienjahr 2014
The Waves


'Let me recollect. It has been on the whole a good day. The drop that forms on the roof of the soul in the evening is round, many coloured. There was the morning, fine; there was the afternoon, walking. I like views of spires across fields. I like glimpses between people's shoulders. Things kept popping into my head. I was imaginative, subtle. After dinner, I was dramatic. I put into concrete form many things that we had dimly observed about our common friends. I made my transitions easily. But now let me ask myself the final question, as I sit over this grey fire, with its naked promontories of black coal, which of these people am I? It depends so much upon the room.

(Virginia Woolf: The Waves)


The SoSe14 HFBK Galerie exhibition series The Waves would like to propose the exhibition space as a privileged site for encounters between works of art and their audience. Each show bringing together the works of a group of emerging artists from Hamburg and beyond, the exhibition series offers a view of a current scene including a more general contemporary discussion about the function of curating from the perspective of a young generation of artists.
            In an increasingly virtual, referential and not least curated world of art, the distancing from the matter of the artwork itself seems to lead towards the extinction of its physical body—sending the audience out of the room so to speak; and with the audience, also the exchange and sharing of gestures, views, positions, experience and meaning, leaving the artworks as mere lonely containers at best signifying an absent Other.
            As artist-curators, we want to select a range of artworks that put emphasis on spatial and temporal materiality. By virtue of this emphasis, the works attest a renewed belief in the poetic potential of matter as well as the importance of critical intimacy. Composing six chapters of topical works, The Waves would like to draw people back into the exhibition space and meet them in media res.
            Analogical to Virginia Woolf's six characters and friends in the novel The Waves, it is our aim that the encounters between works of art and their audience in the SS14 exhibition series of the same name will make up stories of friendship. With stories of friendship we mean to designate sharing and growth, but also—as young artists dealing with an audience of especially fellow young artists—to propose a reflection on whether the question of response is not linked to the question of responsibility.

Julie Gufler & Julia Metropolit




PLEASE FIND OUR PUBLICATION SERIES THE WAVES #1-6 ONLINE VIA issuu.com/The_Waves


The Waves #1


The Waves #2























Studienjahr 2012 / 13
Mapping

Dieses Wintersemester stellt sich die Galerie dem Thema Mapping. Ursprünglich wurde der Begriff im kartografischen Kontext gebraucht, wo er das Erstellen von Land- oder Seekarten anhand von ortsspezifischen Daten bezeichnet. Seit einigen Jahren wird er jedoch auch in vielen anderen Wissenschaften verwendet. Das Mind Mapping ist eine Form, die sich weit verbreitet hat. In der Mathematik wird das Studieren von Datensammlungen und ihren Funktionen ebenfalls als Mapping bezeichnet. Von dem Verbinden vorhandener Quellen erhofft man sich neue Erkenntnisse über scheinbar Bekanntes. Das Erweitern der Grenzen des eigenen Wissens und das Erkunden von neuen Bereichen stehen dabei im Vordergrund.
In unserer Ausstellungsreihe möchten wir, ausgehend von geografischen Knotenpunkten, diesen Begriff mit dem des Networkings zusammenbringen. Bei einigen Ausstellungen wird die eigene Verortung in der (Kunst-)Welt im Vordergrund stehen, während sich bei anderen dieser Zusammenhang im Gespräch ergeben soll.

Susanne Stroh, Sung Tieu und Lilli Wimmer


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Die Hochschulgalerie geht in die dritte Runde

Seit 2 Jahren gibt es die Galerie der HfbK als Ausstellungsort für die Studierenden und LFBs. Immer anschlie߁end an die montäglichen Eröffnungen finden dienstags um 18 Uhr moderierte Künstlergespräche zu den aktuellen Ausstellungen statt. Ab dem Sommersemester übernehmen wir die Organisation der Galerie und betreuen das Ausstellungsprogramm.
Die Galerie soll den Studierenden die Möglichkeit geben ihre aktuellen Arbeiten zu präsentieren und Erfahrungen in der kuratorischen Praxis zu sammeln. Die Galerie verstehen wir als Modul, das sich nach den Bedürfnissen der StudentInnen verändern kann. Das Programm bleibt an vielen Stellen offen, um Raum zu lassen für Vorschläge von Studierenden und Lehrenden.
Schwerpunkt des diesjährigen Programms wird vor allem die Beschäftigung mit den Grenzbereichen der bildenden Kunst sein. Dabei interessiert uns vor allem das Verhältnis zwischen Kunst und Theater, Popularkultur, Musik etc.. Praktiken wie Performance, Aktion und Intervention werden auf ihre Bedeutung und Wirkung untersucht und den klassischen Kunstgattungen gegenübergestellt. Darüber hinaus planen wir Kooperationen mit Studierenden anderer Hochschulen und Workshops mit KünstlerInnen in der Galerie. Die Galerie der Hochschule ist eingeladen an einem Ausstellungsprojekt von Studierenden der Klasse Monica Bonvicini in Wien teilzunehmen.

Bewerbungen können bis Donnerstag, den 13. April per mail bei uns eingereicht werden.

Wir freuen uns über Ideen für das Ausstellungsprogramm.
Ihr könnt Eure Vorschläge mit kurzer Projektskizze/-beschreibung gern in unser Fach legen oder per Mail schicken.

Cordula Ditz und Bastiana Stutterheim




Ein neuer Ausstellungsraum

Seit 2004 hat die Galerie der HfbK ihre Türen geöffnet und ist zu einem zentralen Raum der Hochschule mit regem Ausstellungsbetrieb geworden. Damit hat die neu eingerichtete Galerie samt dem angeschlossenen Seminar Kuratorische Praxis und Theorie den Lehrbetrieb an der Hamburger Kunsthochschule sichtbar ergänzt und erweitert. Bereits in der Umbauphase fand ein begleitendes Programm statt. Die Baustelle wurde so zum Vortrags-, Diskussions-, und Ausstellungsort. Galeristen, Messeleiter und Sammler, aber auch Betreiber anderer Hochschulgalerien haben über Einschätzungen, Erfahrungen und unterschiedliche Konzeptionen des Ausstellungswesens berichtet. Parallel dazu wurde ein Programm entwickelt. Gezeigt wurden Arbeiten von HfbK-Studierenden und Lehrenden, von Gästen aus dem In- und Ausland


DAS PROGRAMM FÜR DAS SOMMER- UND WINTERSEMESTER
Auch in Zukunft wird es vom Seminar entwickelte, in Zusammenarbeit mit Kuratoren erarbeitete und von Lehr- und Forschungsbereichen initiierte Ausstellungen geben. Für die kommenden zwei Semester haben wir ein Programm entwickelt, das neben Abschieds-Ausstellungen von Professor Rosenbusch, Prof. Böhmler und Prof. Walther, viele studentische Projekte vorsieht. Reden über Kunst und ihre Vermittlungsformen ist der Inhalt des begleitenden Seminars. Im Anschluss an jede Eröffnung folgt ein vom Präsidenten der Hochschule Martin Köttering moderiertes KünstlerInnengespräch, in dem die aktuelle Ausstellung öffentlich zugänglich diskutiert wird.
Studierende können einzelne Patenschaften für Ausstellungsprojekte im Sommersemester übernehmen und neue Ideen für das Wintersemester entwickeln.


ALMOST PERFECT CONDITIONS
Ein Ziel des kommenden Sommersemesters stellt die Entwicklung eines Ausstellungskonzeptes während der Jahresausstellung vom 6.7. bis 10.7.2005 dar. Hierfür möchten wir jetzt StudentInnen der Uni Lüneburg des Studienganges "angewandte Kulturwissenschaften" einladen, ebenfalls teilzunehmen und gemeinsam mit StudentInnen der HfbK zu kooperieren. Wir möchten diese Begegnung unter den Titel "Almost Perfect Conditions" stellen. Bettina Steinbrügge von der Halle für Kunst in Lüneburg hat sich freundlicherweise bereit erklärt, dieses gemeinsam mit uns anfänglich zu moderieren und voranzuschieben.
Das gesamte Projekt, vom Umbau des ehemaligen Präsidialbüros Raumes zur Galerie, der Schaffung einer Infrastruktur für den Betrieb bis hin zu den einzelnen Veranstaltungen ist nur möglich geworden durch die großzügige Unterstützung der Karl H. Ditze-Stiftung.

Tillmann Terbuyken,
Tim Voss
April 2005